Sophie Fürnkranz

Warum begeistert mich indischer Tanz?

 

Ich liebe den Tanz. Er ist für mich nicht nur Bewegung zu Rhytmus und Melodie. Mir gefällt die typisch indische Interpretation des Liedtextes mithilfe von Gesten (Mudras) und Schauspiel – das Vermitteln einer Geschichte; zu vergessen wer man ist; in eine andere Rolle zu schlüpfen.  
 
Was Songs, Inhalte, Bewegungen angeht – ist der indische Tanz wie geschaffen für mich. Es gibt für mich nichts Schöneres als zu Bollywood Musik zu tanzen.

 

Ich tanze, weil es die schönste Form der Kommunikation ist – egal ob mit den Tanzkollegen oder dem Publikum. Ich brenne dafür, meine Freude am Tanz weiterzugeben, daher leite ich die Padma DC. Tanzen macht glücklich – und in netter Gemeinschaft vervielfacht sich das Glücksgefühl!

 

Und wenn das Publikum unseren Tänzen nicht nur „zusieht“, sondern auf unsere Performance reagiert, ist das das Schönste, was es für mich gibt. Ich liebe es in den Zusehern "rasa" auszulösen - andere mit meinem Feuer anzustecken...

"Ich bin zwar nicht in Indien geboren -

aber im Herzen bin ich Inderin." 

Sophies Tanzbiographie

Seit meiner Kindheit bin ich von Indien fasziniert. Als ich 1989 mit meiner Ausbildung im indischen Tanz begonnen habe, hätte ich nie gedacht, dass dieser wunderbare Tanz ein Teil meines Lebens wird.

 

Die Basis meiner Ausbildung bildet der klassisch indische Tanz.

Bharatanatyam bei Radha Anjali (4,5 Jahre); Abhinaya-Workshop bei Kalanidhi Narayanan; mehrere Odissi Workshops bei Monalisa Ghosh; Kathak bei Kaveri Sageder (3 Jahre).

 

Nach Ausflügen in den orientalischen Tanz, nepalesischen Volkstanz, pakistanischen Filmtanz und Hiphop habe ich mich ganz intensiv mit traditionellen Volkstänzen aus Nordwestindien beschäftigt, die ich durch Madhu Bhandari authentisch vermittelt bekommen habe. 1996-1998 hat mir Madhu Bhandari den indischen Filmtanz 

schmackhaft gemacht.

Lehrer, die mich geprägt haben:

Meine Bharatanatyam Lehrerin Radha Anjali (im gelben Kostüm - mit dem Mikrophon) hat mich in die Welt des indischen Tanzes eingeführt. Am Foto von einer Performance im Jahr 1996 sehe ich schüchtern zu ihr hinüber.

Madhu Bhandari hat mich am stärksten geprägt (1996-1998). Ihr verdanke ich meine Liebe zu Bollywood Dance (Indian Cinematic Dance). 

Ihre Choreographien zu Songs der 1950-90er Jahre - insbesondere dem Mujra-Stil - legten den Grundstein zu meinem eigenen Tanzstil.

Wegen ihrer ansteckenden Begeisterung habe ich meine Schüchternheit überwunden und liebe es jetzt auf der Bühne zu tanzen.  Madhu Bhandari hat das Feuer in mir angezündet, das seitdem in mir brennt.

Meine Kathak Lehrerin Kaveri Sageder (links mit der blauen Dupatta) habe ich 2010 kennengelernt. Die aufrechte Körperhaltung und eleganten Kathakbewegungen liegen mir besonders. Durch sie habe ich erfahren, dass nicht nur der Körper virtuos tanzen soll, das Herz und die Seele ist viel entscheidender.

Mehrmals habe ich an Workshops des indischen Choreographen, Lehrer und Tanzjuror Terence Lewis im Zuge des Impulstanz Festivals teilgenommen. Ich bewundere seine Art, wie er Schauspiel und Interpretation von Texten mit Tanz verknüpft. Ihm verdanke ich vor allem, dass Tanzen und Gefühl innig miteinander verbunden sind.  Durch ihn fühle ich mich bestätit, dass  meine Art zu tanzen, genau der richtige Weg ist...

Es freut mich, dass ich ihn im Weltmuseum Wien bei der Ausstellung "Getanzte Schöpfung" als Choreographen präsentieren durfte. Das Foto stammt von einem Interview im Weltmuseum Wien, wo ich arbeite, gemeinsam mit Julia. 

Meine Inspirationen

aus Film und Internet:

Meine ersten Filme über Indien waren Mira Nairs Salaam Bombay und Richard Attenborroughs Film über Mahatma Gandhi. Doch dann borgte mir meine Lehrerin Madhu Bhandari 1996 den BollywoodfilmHum Aapke Hain Koun...! (1994) und ich war sofort begeistert von den Tanzszenen der Schauspielerin und Tänzerin Mahuri Dixit.  Bis heute bin ich faziniert von ihr - sie ist nur ein klein wenig älter als ich -  tanzt imme noch, choreographiert und gibt Online Tanzkurse.

Anbei eine Life Performance beim Filmfare Award 2014 mit einem 9 minütigen Medley...

Angesteckt vonBollywood habe ich mich zuerst intensiv mit Oldies - u.a. im Mujra-Stil - beschäftigt und Choreos von Filmstars analysiert: Filme mit Madhubala (Mughal-E-Azam, 1960, mit Pyar Kiya To Darna) und Meena Kumari (Pakeezah, 1972, mit Inhin Logon Ne, Chalte und  Rekha (Umrao Kaan, 1981, mit Dil Cheez Kya Hai -  das ist mein absoluter  Lieblingsoldie)

und vielen mehr....

Madhu Bhandari hat mir verschiedenste Rajasthani Folkdances gelehrt - u.a. zu Songs von Ila Arun mit ihrer charakteristischen Stimme.

So lernte ich auch die ausdrucksstarke Schaupielerin und Tänzerin Sridevi kennen; z.B.: mit Morni Bagama Bole aus Lamhe (1991). Mein Favorit unter Sridevis Tanzchoreos ist  Mere Haathon Mein aus Chandni (1989) - diese Kombi aus erzählenden Tanz und Folkdance Elementen und einer frechen Note hat gefällt mir sehr gut.

Einige Jahre lang borgte ich mir regelmäßig Filme in einem in einen indischen Videoclub aus. So lernte ich auch über den Film Taal (1999) mit dem Song Taal se Taal die exzellente Schauspielerin und Tänzerin Aishwarya Rai kennen (sie ist drei jahre jünger als ich). Beeindruckend finde ich auch ihre die Tanzszenen im Film Devdas mit Madhuri Dixit.

Kaum hatte ich die Tanzgruppe von Madhu Bhandari übernommen, brach über Österreich ein "Bollywood Hype" aus. In den Wiener Kinos spielten zahlreiche Bollywood Filme, wie etwa Lagaan (2001), Kabhi Khushi Kabhi Gham (2001), Asoka (2001), Devdas (2002) usw.  Plötzlich hatte ich viele, viele Schülerinnen und habe eine Choreographie nach der anderen kreiiert.

 

Besonders prägend für meinen eigenen Tanzstil waren die lustigen Choreos von der  Schauspielerin Rani Mukherjee - in Filmen wie Saathiya (2002) und vor allem Hum Tum (2004) mit Gore Gore - das ist eines meiner Lieblings Songs.

Von den Bollywood Sängern  sind Shreya Ghoshal, Sunidhi Chauhan und Sonu Nigam meine Fabvoriten - v.a. ihre romantischen Songs...

 

Shreya Ghoshals zarte Stimme finde ich einfach bezaubernd. Im Video zu dem Song Bhari Bahri, ist anfangs  der große Kathakmeister Pandit Birju Maharaj zu sehen, und auch zu hören.  Tanz und Inszenierung gefalen mir auch sehr gut...

Als durch das Streamen von Filmen die Videotheken "verschwunden" sind, habe ich v.a. über youtube Inspirationen gefunden. Zuerst habe ich vor allem Tanzszenen aus Filmen analysiert. 

 

Viele neue Moves habe ich zum Beispiel über die Videos von Master Deepak, einem Bollywood Fitness Instructor aus Bangkok/Thailand gelernt - v.a. Anfang der 2000er Jahre 

2011 habe ich das fantastische Duo Manpreet & Naina entdeckt. Ihre unterschiedlichen Tanzstile, ihre perfekte Harmonie und vor allem ihr schauspielerisches Talent haben mich begeistert. Die Zeit verändert vieles - jetzt gehen bzw. tanzen  Manpreet Toor und Naina Batra getrennte Wege ...

Interessant finde ich auch, dass einige Osteuropäische Gruppen und Tänzerinnen tolle indische Tanzchoreographien performen - egal ob klassisch indische Tänze, Volkstanz oder Bollywood Dance. Nur als Beispiel hier ein Video der Mayuri Gruppe.

2013 gewann Svetlana Tulasi eine indisch-russische Kathaktänzerin den Ukraines Got Talent TV-Tanzshow-Wettbewerb. Gerne mixt sie Bollywood Dance und Kathak durch ihre Eleganz. Sie haucht ihren Tänzen durch ihr Schauspiel blühendes Leben ein. Hier eine dreiminütige Doku über sie:

 

Immer wieder entdecke ich tolle Bollywood Dance Videos, die sehr inspirerend sind.

Seit mehreren Jahren verfolge ich einige Tanzgruppen, Solisten und Duos, oder stolpere immer wieder über geniale Tanzvideos.

Das Mutter-Tochter-Duo Laasya verfolge ich schon eine ganze Weile, ebenso die Tänzerin Kashika Sisodia. Durch Zufall habe ich die norwegische Hiphop Boygroup Quick Style entdeckt, die auch zu Bollywood Songs performen. 

Es gibt so viele Videos, die toll finde...